Samstag, 1. November 2014

Page 54 of 365 - Happy Halloween, oder so ähnlich




In voller Vorfreude aufs College und die anstehende Halloween-Parade stehe ich morgens hochmotiviert und optimistisch auf. Meine Laune wird relativ schnell getrübt, da unser Haushalt wieder null Organisationstalent aufwies. Um neun mussten gleichzeitig Hund, Kind 1 und Ich weg, während meine hostmum zu Hause bleiben und ein Auge auf unsere house cleaner (ein Team bestehend aus drei spanischen Putzfrauen, die ein ganztägiges intensive cleaning des ganzen Hauses vornehmen sollten) musste. Hätte man natürlich auch nicht anders planen können. *Ironie off*

Selbstverständlich hatte ich dann die Arschkarte. Mit meinem neu erworbenen Organisationstalent schaffte ich es jedoch kurz vor neun mit Hund und Kind loszufahren, Bailey beim, nach Febreeze riechenden, Hundesitter abzugeben, anschließend den Kleinsten in der Schule abzusetzen und trotzdem pünktlich 9:29 Uhr im College anzukommen. Und das, obwohl meine Tankanzeige schon auf "empty" stand. Erste Hürde geschafft. Nach meinem, dieses Mal wirklich super interessanten, Kurs hetze ich gleich wieder zurück zur Schule meines Kleinen (habe es natürlich wieder nicht geschafft zu tanken), nehme ihn in Empfang und fahre für eine relativ überflüssige Stunde zu einem playdate. Um eins musste ich nämlich wieder zu Hause sein, um unsere spanischen Ladies im Auge zu behalten. Das war natürlich auch wieder eine super Idee, weil mein 2-jähriger und ich von diesem Zeitpunkt an, 3 Stunden damit beschäftigt waren Staubsaugern, Wischlappen, Reinigungssprays und nassen Fußböden auszuweichen. Um vier hab ich schnell noch unseren Hund wieder geholt (Putzfrauen waren immer noch da) und mein Gastvater und ich haben alle drei kids in ihre Kostüme gesteckt. Gastfamilie verlässt halb fünf das Haus, Putzfrauen immer noch da, Um fünf werden sie von ihrer Chef-Putzfrau abgeholt, putzen dank der Fehler-Liste, die meine Gastmutter ihnen zusammengestellt hat, allerdings noch eine halbe Stunde weiter, während ich ungeduldig und verzweifelt darauf warte endlich zum Zug fahren zu können. 5:30 Uhr: Unter lauten spanischen Flüchen verlassen die drei Ladies unser mehr oder weniger sauberes Haus und kommen wahrscheinlich auch nie wieder.

 Ich mich "schnell" in mein Kostüm geworfen und mich unter höllischen Kopfschmerzen auf den Weg zum Zug gemacht. Selbstverständlich wieder verfahren, ewig nach einem Parkplatz und anschließend dem Parkautomaten gesucht. 6:19 Uhr, Zug fährt ein. Ich habe zwar ein Parkticket, aber keins für den Zug. Guter Hoffnung trotzdem eingestiegen und kaufe ein Zugticket beim Schaffner. Nicht. Denn natürlich hatte ich wieder mal kein Cash. Ich lerne echt nicht draus. Schon voll verzweifelt, bereite ich mich darauf vor, an der nächsten Station auszusteigen und auf einen anderen Zug zu warten, da hält mir meine Sitznachbarin mit den Worten "Maybe one day, you can do it for someone else" (Vielleicht kannst du eines Tages dasselbe für jemand anderen tun) einen 20$  Schein unter die Nase. Diese Frau war meine persönliche Heldin!!! Ich konnte also beruhigt im Zug sitzen bleiben und mich auf die Parade freuen. 7:10 Uhr komme ich an der Grand Central an, begebe mich sofort zur Subway und stehe an. 20 Minuten. Rush-hour. Weitere 20 Minuten in der Bahn (aufgrund irgendeines technischen Defekts,sehr beruhigend) begebe ich mich nach Greenwich, um endlich die tolle Parade sehen zu können! Dann kam der beste Teil des Tages. Von Absperrbändern umzingelt, versuche ich mich durch Menschenmassen zu kämpfen, um einen einigermaßen angenehmen Platz zu bekommen und etwas zu sehen. Das ganze Schauspiel dauert dann eine Stunde, bis ich unter Migräneartigen Kopfschmerzen in den nächsten Zug nach Hause flüchte. Erfolgreicher Tag würde ich mal meinen.
Habe im Übrigen festgestellt, dass mir seitdem ich hier bin, freitags immer solche Sachen passieren. Vielleicht sollte ich einfach nicht mehr aus dem Haus gehen.

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