Freitag, 8. Mai 2015

Page 234-236 of 365 - COLORADO ♥ // Part 1

Mittwoch

Mittwochmorgen 9:30 Uhr begann unser Abenteuer Colorado-Urlaub! Etwas überpünktlich, übermüdet, überfordert und überladen machten wir uns also auf den Weg zum La Guardia Airport nach New York City, wo sogleich der Spaß Einchecken und Security Kontrolle mit drei Kindern, vier Koffern und fünf Rucksäcken begann. Meine Gasteltern waren zum Glück absolut nicht gestresst oder genervt (Ironie aus), was es für mich relativ einfach machte, entspannt zu bleiben und Ruhe zu bewahren, als ich als einziges Opfer dazu auserkoren wurde, durch den Nacktscanner zu laufen. Glücklicherweise sah ich dank drei kleiner Kinder, die förmlich an meinen Beinen hingen, nicht nach einer potenziellen Terroristin aus, und konnte zusammen mit meiner Gastfamilie und den Eltern meiner Gastmutter pünktlich 12 Uhr boarden. Und so stand uns auch der unangenehmste Teil des Urlaubs bevor: ein fast fünfstündiger Flug mit drei unausgelasteten Jungs, die sich nicht mal fünf Minuten lang alleine beschäftigen können. Die Arschkarte hat dieses Mal (schon wieder) mein Gastvater gezogen, da sowohl mein Ältester, als auch der Kleinste mit ihm zusammen sitzen wollten, und ihn so ziemlich den ganzen Flug lang terrorisierten, während meine Gastmutter und ich eine Reihe weiter hinten saßen und meinem mittleren Gastkind dabei zusahen, wie er vier Stunden lang "Bingo" auf seinem Ipad spielte. Dank übermäßig vorhandenem männlichen Stolzes, konnte mein Gastvater sich leider auch nicht eingestehen, dass er Hilfe braucht und ist demzufolge im Laufe des Fluges immer stärker rot angelaufen und höchstwahrscheinlich innerlich explodiert. 4:10 Uhr hatte das Drama zum Glück ein Ende genommen und wir sind in Denver, Colorado gelandet! Ungefähr 30°C, nicht vorhandene Luftfeuchtigkeit und Altitude machten uns dann auch gleich ziemlich zu schaffen, weshalb wir tierisch erleichtert waren, als wir zwei Stunden später endlich in Boulder ankamen, Dort hatten wir das Haus einer befreundeten Familie gemietet, was wirklich mega schön war! Altes Holzhaus mit überdachter Terrasse, Schaukelstühlen, Blumenbeeten und weißem Gartenzaun, in einer idyllischen Straße nur zwei Blocks vom "Stadtzentrum" entfernt - SO habe ich mir Amerika immer vorgestellt!♥
Die Schwester meiner Gastmutter, ihr Mann und ihre zwei Kinder haben uns dort schon mit Snacks und gutem Wein erwartet und wir haben eigentlich den Rest des Abends nur noch gemütlich auf der Terrasse gesessen, gequatscht und die letzten Sonnenstrahlen genossen.







Donnerstag...

..sind alle Beteiligten übermüdet und mit schlechter Laune aufgewacht, was nicht der idealste Start in den Tag war. Grund: die sleeping arrangements. Ich habe mir die Woche über nämlich ein Zimmer mit dem Kleinsten geteilt, der an sich schon schlecht schläft und mehrmals pro Nacht aufwacht. Zusätzlich ist er hier allerdings auch noch ungefähr fünf Mal von seiner Matratze gerollt (die wir in weiser Voraussicht vorher schon auf den Boden gelegt hatten), weshalb ich den Rest der Nacht wie gelähmt auf sein Bett starrte, aus Angst, dass er wieder fallen und aufwachen würde. Hab dann alles in allem ungefähr eine Stunde geschlafen, bis um fünf (dank anderer Zeitzone), alle kids wieder wach waren.
Der Morgen war dementsprechend auch seehr lang, aber da die Großeltern ja auch in unserem Haus gewohnt haben, waren die kids meistens sehr gut entertaint. Nachmittags sind wir dann zu einem ziemlich coolen Spielplatz in den Bergen gefahren, aber New Yorker Kinder sind halt nicht so outdoor begeistert, weshalb wir dann nach einer knappen Stunde schon wieder den Rückweg antreten mussten.
Den Rest des Nachmittages haben wir dann wieder im Vorgarten verbracht, gequatscht, mit den kids gespielt und das Sommerwetter genossen, bis gegen Abend die Familie meiner Gastmutter vorbei kam und wir alle wieder zusammen dinner gegessen und Wein getrunken haben. Hier lässt es sich leben! ♥

Musste ich leider von Google klauen, damit alle mal sehen, wie schön es dort ist :D

Es war sooo toll!




Ich bin mal wieder ohne Worte.. :D



Freitag...

... War glaube ich mein Lieblingstag dieser Woche. Morgens hat der Vater meiner Gastmutter gleich frische Bagel, cream cheese und Lachs geholt und wir haben es uns alle mit einem Kaffee und typisch amerikanischem Frühstück gemütlich gemacht - super Start in den Tag! Um zehn sind wir dann mit den kids und dem Neffen meiner Gastmutter in eine Schwimmhalle gefahren, was ziemlich lustig war, da (außer der kids) nur mein Gastvater Badesachen mit hatte und meine Gastmutter und ich zwei Stunden lang am Beckenrand gechillt haben, während er im Wasser die Kinder jagen musste :D.




Nach dem Lunch haben meine hostmum und ich dann unseren "Ladies day" gestartet und sind zusammen shoppen gegangen.  Und glaubt mir, shoppen ist hier so anders, als in New York! Zwar gibt es nicht so viele high end Marken und allgemein ist alles eher klein und beschaulich, aber Boulder's Einkaufsstraße hat einfach soo viel Flair! Man kann entspannt durch eine FUSSGÄNGERZONE bummeln und sich in Ruhe umgucken, ohne von busy Geschäftsleuten in Armani-Anzügen umgerannt zu werden; die Straßen sind gesäumt von süßen Hippie-Läden, kleinen Büchereien, 90er Jahre record stores und coolen Bars. Auch Musik findet man überall: an jeder Ecke sehen Straßenmusiker mit ihrem Kontrabass und belustigen die Leute, auf Wiesen und in Parks treffen sich Studenten, um zusammen zu jammen, oder man hört aus der Ferne die Live-Bands aus einem der zahlreichen Cafés. Die Atmosphäre in Boulder ist einfach unschlagbar! :) ♥  Wir sind also in aller Ruhe, mit Sonne im Rücken und Urlaubsstimmung durch die Geschäfte geschlendert, haben an Räucherstäbchen gerochen, alten Platten gelauscht, süße Sommerkleider anprobiert und dann das Colorado-Feeling vollendet, indem wir auch noch in eine dispensery gegangen sind. (Da ich Mich auf Deutsch nicht mehr ausdrücken kann, sage ich jetzt einfach mal 'Der Laden, in dem man Marijuana kaufen kann'), denn ja, pot wurde hier vor einer Weile legalisiert, wie man auch an jeder Ecke riechen konnte. Der nette Mann am 'Empfang' sah mit seinen langen blonden Locken, John Lennon Brille und faded Shirt aus wie Woodstock '69 entsprungen und begrüßte uns mit einem freundlichen "Heeeeey giiirls!". Wider unseres Erwartens hielt er sich allerdings ans Protokoll und wollte unsere Ausweise sehen. Da ich ja bekanntlich noch keine 21 bin, reagierte meine hostmum schnell, zückte ihre Anwaltslizens und erklärte ihm voller Überzeugung und Hingabe, dass ich ihre Klientin wäre, die seit einem Jahr clean sei und sich für das bevorstehende Gerichtsverfahren ihren 'Ängsten stellen müsse'. Während ich angestrengt versuchte nicht laut los zu lachen, war John Lennon so berührt von meiner Geschichte, dass er sich ergriffen ans  Herz fasste und uns mit einer kleinen Träne im Auge hinein bat. Mission accomplished.










*Räusper*

Was ist bei dem Bild eigentlich schon wieder falsch gelaufen? :D







Auf dem Heimweg konnten wir uns gerade noch vor einem spontanen Unwetter retten und haben dann auf der Terrasse Hagel und Blitze beobachtet.



Später am Nachmittag sind wir noch kurz zu einem "Bubble Festival" gegangen, was eher seltsam war, denn anstatt erwarteter Kindershow mit Seifenblasen, fanden wir eine Frau vor, die in Bubble Wrap (Luftpolsterfolie) eingewickelt war und ein höchst seltsames Lied rappte. Colorado ist halt ein bisschen anders :D
Um fünf stand dann der erste Teil der Bat mitzvah Feierklichkeiten an : Barbecue! Wir haben uns also alle auf den Weg zur Kunstgallerie gemacht, in der die Schwester meiner Gastmutter arbeitet, wo uns dann auch schon jede Menge leckeres Essen, Tequila und jede Menge coole Leute erwarteten. :) Am Ende des Abends sind wir dann alle relativ wasted und erschöpft, aber happy ins Bett gefallen! :) 

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