Sonntag, 12. Oktober 2014

Page 29-33 of 365 - Ich will Wochenende!

Montag:
Relativ entspannter Wochenanfang. Da mein hostdad morgens erst später los ist, hatte ich noch weniger zu tun und war noch im Halbschlaf, als ich anfing zu arbeiten. War dann auch direkt bis um eins off, weil meine Gastmutter den Kleinen gleich nach der Schule zum Schwimmtraining gebracht hat. Sie kam dann eher weniger begeistert wieder zurück, aber bei mir war er lieb, also ist mir alles andere relativ egal gewesen. 

Dienstag:


Die Morgenroutine ist super verlaufen, bis ich meinen Kleinen und seine Freundin vom Kindergarten abholen musste. Klingt zwar etwas fragwürdig, aber mit einem Lolli konnte ich die Kleine dann endlich in mein Auto locken und ruhig stellen. Bis wir uns verfuhren. Da mein Navi nicht besondere zuverlässig ist und mein Orientierungssinn bekanntlich ja herrausragend funktioniert, landete Ich also im Wald. Mit zwei 2-jährigen im Auto. Perfect! Nach zehn Minuten erreichten wir wieder die Zivilisation, die kids hatten ihren zweiten Lolli und ich bekam die ersten panischen Anrufe, ob etwas passiert sei. Lief also alles nach Plan. Nach diesem katastrophalen Playdate konnte es nur noch bergauf gehen und der Rest des Tages war einigermaßen acceptable.

Mittwoch:
Kein wirklich weltbewegender Tag gewesen, alle haben sich einigermaßen gut benommen und ich bin ohne großartige Nervenzusammenbrüche durch den Tag gekommen.

Donnerstag, oder auch "Jessy im Tal der Hoffnungslosigkeit".
Jüdische Feiertage sind schon was tolles. Sie haben keine richtige Bedeutung, werden nicht gefeiert und geben mir die einzigartige Möglichkeit, zwei komplette Tage mit meinem kleinen zu verbringen. Donnerstag war der erste davon. Morgens kamen gleich eine Freundin meiner Gastmutter mit Kind zum playdate vorbei, wodurch ich erstmal zwei Stündchen entspannen konnte. Punkt 12 stand dann das zweite playdate vor der Tür, was für mich bedeutete, dass ich meine Kochkùnste auspacken und ein 4 Sterne- Gericht für alle zubereiten musste. Mac'n'Cheese. Kurz nach dem Essen, musste unser playdate dann allerdings sehr schnell und unter lautem Geschrei das Haus verlassen, da es sich weigerte bei uns aufs Töpfchen zu gehen, weil wir ja schließlich nicht seinen " magic potty" besitzen.
Anschließend bin ich mit meinem ,mittlerweile schlafenden, 2-jährigen zum groomer gefahren, um den Hund abzuholen. Kurze Vorgeschichte: Bailey hatte sich letztes Wochenende in Hasenscheiße rumgerollt und es uns anschließend schwanzwedelnd, freudestrahlend und stolz wie Oscar pràsentiert, woraufhin meine Gastmutter stundenlang frustriert versuchte, besagte Scheiße aus seinem Fell zu schrubben. Da er allerdings die ganze Woche gestunken hat und durch sein langes Pony wahrscheinlich sowieso nichts mehr sehen konnte, musste er dran glauben und zum groomer. Den restlichen Nachmittag versuchte Ich verzweifelt meinen Kleinsten zu unterhalten, bekam Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und musste mich des öfteren aus einem Halbschlaf kämpfen. Viertel acht war mein erster Tag des Grauens also endlich vorbei und ich ging mit Tamara erstmal ordentlich Schuhe kaufen und Burger essen :)






Freitag, oder auch: " Jessy im Tal der Tränen"
Schlimmster Tag ever. Mal wieder ein jüdischer Feiertag. Mal wieder mein Kleinster zu Hause. 9:30 Hund zum Hundesitter gebracht und mit Kind 1 zum playdate aufgebrochen. Er war zwar mal überhaupt nicht begeistert, aber immerhin waren wir bis 2 Uhr unterwegs und der Tag schien vielversprechend abzulaufen. Halb vier kamen dann Kind 2und 3 aus der Schule und Kind 2 verließ Punkt 4 Uhr mit meiner Gastmutter das Haus. Drama Akt 1 beginnt. Kind  1 schläft auf der Couch ein, muss allerdings 4:30 aufgeweckt werden, was ihm gar nicht passt. Sofort fängt er an hysterisch zu schreien, weinen und um sich zu treten. Ich beschließe fürs erste es nach feiner deutscher Art der Erziehung zu ignorieren, bis er sich wieder einkriegt und befasse mich mit Kind 3. Der ging mir fünf Minuten später allerdings auch mega auf den Kranz, weil er total bossy und undankbar war, was ich mir definitiv nicht gefallen lasse. Kind 1 heult immer noch. Innerlich vor Wut kochend, versuche Ich ihm im ruhigen Ton zu erklären, warum seine Heulattacken bei mir nichts bringen und dass wir seinen daddy bald vom Zug abholen werden. Eigentor. Drama Akt 2 beginnt. Kind will daddy nämlich JETZT SOFORT abholen. Ich versuche ihm auch hier wieder ruhig darzulegen, dass sein daddy noch nicht mal im Zug sitzt und wir deshalb auch noch nicht zur train station fahren müssen, gehe dann aber wieder zu kompletter Ignoranz über, um nicht ausfällig zu werden. Nebenbei mache Ich dinner für Kind 3, versuche einen ständig piependen Feuermelder abzubauen, der dazu führte dass unser Hund bellend, jaulend und zitternd vor Angst durchs Haus rennt und räume innerlich schäumend das Spielzimmer auf. 5:30 Uhr : Kind 1 wird ins Timeout geschickt, weil sowohl mein Hörnerv, als auch meine Geduld am Ende sind, Kind 3 hat endlich eine Beschäftigung gefunden, die nicht beinhaltet, mich in den Wahnsinn zu treiben, Hund sitzt wie angewurzelt mitten im Garten und traut sich nicht mehr ins Haus. Endlich Zeit für den Zug.
Drama Akt 3 beginnt. Friedliche Kinder, weil wir ja schließlich Papa abholen, ruhige Verkehrslage, Aussicht auf mein kommendes Wochenende, plötzlich ein schriller Schrei, gefolgt von einer Heulattacke vom feinsten. Ich mache eine Notbremsung, weil ich für einen kurzen Moment denke, dass jemand mein Kind absticht, Hupkonzert von allen anderen Verkehrsteilnehmern. Grund: mein Kleiner hat eine SPINNE im Auto gesehen!!!!! Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ich lasse einen Brüller im Auto los, der die Kinder zum Glück bis zur train station verstummen lies und schaffe es sogar meinen Ärger zu containen, bis Ich wieder zu Hause in meinem Zimmer bin. Meine Gastmutter zeigt Mitleid und wir bestellen Sushi zum dinner. Cori und ich holen uns eine Kübel Schokoeis bei target, setzen uns vor die mall und löffeln frustriert unser Eis in uns hinein. Horrortag ùberstanden.

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