Donnerstag, 24. Dezember 2015

Page 89-91 of 274 - ROADTRIP PART 1 // NEW ORLEANS ♥


Samstag


Heute hat mein Wecker schon 6:30 Uhr geklingelt, damit ich auch genug Zeit habe, um mich fertig zu machen und zu Ende zu packen, bevor ich zum Flughafen muss. Da ich momentan aber ein Meister im Prokrastinieren bin, hab ich natuerlich noch eine Stunde laenger im Bett gelegen und bin dann in eine komplette Panik verfallen. Kurz nach 8 haben wir uns dann auch auf den Weg gemacht und ich hatte ein kleines Deja vu von der letzten Fahrt zum Flughafen: Wieder hat meine Gastmutter sich unter Traenen verabschiedet, als wuerde ich fuer immer gehen, wieder hat mein Kleiner heulend im Auto gesessen und wieder hat mein Gastvater lauthals zu Aerosmith mitgesungen.
Am Flughafen angekommen, hab ich mich dann nur schnell verabschiedet, weil ich doch nicht mehr ganz so viel Zeit hatte, wie gedacht und hab dann auch sofort beim Koffer einchecken veragt. Man sollte meinen, dass ich mittlerweile wuesste, wie diese Automaten funktionieren, aber auch dieses Mal habe ich vorerst verzweifelt versucht, meinen REISEPASS!! einzuscannen (manchmal hab ich keine Worte mehr fuer meine eigene Dummheit), was ich sofort unterliess, als mir der Typ, der mir gegenueberstand einen teils mitleidigen, teils amuesierten Blick zuwarf und leicht mit dem Kopf schuettelte. Hab mich dann noch weitere 10 Minuten daran versucht,einen barcode auf meinem Ticket zu finden, den ich einscannen koennte, bis ich eeendlich gechekt hab, wie es funktioniert, nur um dann festzustellen, dass ich selbstverstaendlich DEN Automaten ausgewaehlt habe, der mir weder boarding pass noch tags fuer den Koffer ausdrucken kann. Hab dann also noch weitere zwanzig Minuten mit der netten Frau am Schalter rumdiskutiert, dass es nicht meine Schuld ist, dass der Automat kaputt ist, dass ich definitiv fuer den Koffer bezahlt habe, und ob es ihr denn moeglich waere das Problem zu loesen, bevor ich meinen Flug verpasse. Hach ja, New Yorker sind ja so freundlich. Als ich es endlich auch durch die Sicherheitskontrolle geschafft hatte, wollte ich gerade erleichtert aufatmen, als mir einer der Security Leute mitteilte, dass ich der einzige Vollidiot in der line war, der vergessen hat den Laptop aus dem Handgepaeck zu nehmen und extra aufs Band zu legen. Hab dann also nochmal richtig den Verkehr aufgehalten, musste mich aber immerhin nicht nochmal hinten anstellen, weil der gute Herr wahrscheinlich zu viel Mitleid mit mir hatte und ich auch nicht ins typische Schema eines potenziellen Attentaeters passe. Der Flug an sich war dann wahrscheinlich der entspannendste Teil des Tages und ich konnte endlich mal ein bisschen schlafen und relaxen. Gegen halb eins sind wir dann in Atlanta, Georgia gelandet, wo ich circa zwei Stunden Aufenthalt hatte und eigentlich nichts weiter getan hab, ausser zu essen und mein Handy zu laden. Aber obwohl ich den Flughafen nicht verlassen konnte, habe ich mich definitiv gefuehlt, wie in den Suedstaaten. Ungefaehr 80% aller Maenner haben Cowboy Huete und/oder Stiefel getragen, auf den Namensschildern der Mitarbeiter fand man statt "Jennifer, Jessica, Amy und James" eher Namen wie "Betty", "Patsy", "Kathy" und "Hank" und begruesst wurde man mit einem ueberfreundliichen "Hi Darlin', how're ya'll doin' today, love?". Ja, ich hab mich schon etwas gefuehlt, wie in einem alten Western Film :D




Nach zwei weiteren Flugstunden bin ich um vier dann eeeendlich in New Orleans gelandet, wo das Abenteuer dann erst richtig angefangen hat. Nachdem ich naemlich schon ganze 45 Minuten anstehen musste, um mir ein Ticket fuer den Shuttle Bus zu meinem Hostel zu kaufen, durfte ich anschliessend mit circa 300 anderen Menschen vor dem Flughafen (mit New Yorker Wintermantel bei circa 25 Grad) auf besagten Bus warten, weil ich mir selbstverstaendlich DAS Wochenende ausgesucht habe, an dem Tausende an Menschen fuer irgendeine wichtige Convention einfliegen. Um sechs hab ich es dann endlich geschafft, nur um mir von einem ueberaus unfreundlichen Busfahrer sagen zu lassen, dass er "fucking pissed" ist, dass mein Hostel so weit von den anderen Haltestellen entfernt liegt und er meinetwegen jetzt einen mega Umweg fahren muss. Hab ihm dann weniger beeindruckt gesagt, dass ich "fucking pissed" bin, weil ich seit ueber zwei Stunden auf ihn warten musste und dass ich fuer 25$ erwarte, dass er mich zu meinem "fucking" Hostel faehrt. Ich bin zwar normalerweise eher ungerne so unfreundlich, aber er haette das halt auch einfach fuer sich behalten koennen. Schlussendlich war das Ganze dann doch ein bisschen awkward, weil mein Hostel natuerlich der letzte Stop war und ich circa 15 Minuten in unangenehmer Stille alleine mit ihm im Bus sass. Rueckblickend gesehen habe ich den leichten Verdacht, dass er versucht hat, mich mit seinem Fahrstil umzubringen.
Um sieben (ja, nach drei Stunden Warten und Busfahren) bin ich dann endlich in meinem Hostel angekommen und war so erschoepft, dass mich weder die zwei Typen, die vor der Tuer gekifft haben, noch das Paar was im Aufenthaltsraum auf der Couch rumgemacht hat, stoerten ; und auch die offene Tuer zu meinem 8er dorm room, dessen Wande mit seltsamen Buddha Zeichnungen und eher weniger niveauvollen Spruechen beschrieben waren, haben mich kaum beeindruckt.
Den restlichen Abend hab ich dann auch in meinem Bett verbracht, bis ich zu den sanften Klaengen lauter Partymusik und eines kotzenden Maedels im Flur, eingeschlafen bin.
Welcome to New Orleans!



Ist es nicht schoen? :D




Hat ja schon irgendwie Charme :D


Sonntag

An meinem ersten offiziellen Urlaubstag bin ich erstmal bis halb zehn im Bett liegen geblieben und hab mich dann ins Abenteuer "Duschen und Haare foehnen in einem Hostel" gestuerzt. Das Duschen hat auch noch ganz gut geklappt (nachdem ich mehrfach kurz vorm Herzinfakt stand, weil irgendwelche, noch betrunkenen, Leute versucht haben,die Tuer zu oeffnen, obwohl sie clearly zugesperrt war..), das Foehnen allerdings nich so, was hauptsaechlich daran lag, dass ich alle 20 Sekunden einen Stromausfall auf der kompletten Etage ausloeste. Nach mehreren Versuchen wurde es mir dann doch ein wenig zu peinlich, weshalb ich irgendwann aufgab und gegen elf dann mit dem Street Car ins French Quarter gefahren bin.
Das French Quarter ist so ziemlich das bekannteste Viertel von New Orleans und besteht groesstenteils aus suessen kleinen Einkaufsstrassen mit huebschen Haeusern, mega vielen Kunstgallerien, Secondhand- und Antique Stores, Hippie-Laeden, Strassenmusikern ueberall Cocktails to go an jeder Strassenecke. Ja, ich hab mich sofort in die Stadt verliebt ♥
Dementsprechend bin ich dann auch den groessten Teil des Tages einfach nur ziellos durch die Strassen gebummelt, hab mir hin und wieder Musik angehoert, ein bisschen was eingekauft, am Ufer vom Mississippi entspannt, auf dem French Market das schoene Sommerwetter ausgenutzt und allegemein einfach nur meine Urlaubsstimmung genossen.





























Auf dem Rueckweg bin ich zufaelligerweise noch an einem Filmset vorbei gelaufen, dem ich nicht so viel Beachtung geschenkt habe, weil man das in New York staendig sieht und eigentlich nie irgendwas spannendes passiert. Joar, fail. Eine aus dem Hostel hat mir naemlich spaeter erzaehlt, dass sie zur gleichen Zeit wie ich auch dort war und Tom Cruise getroffen hat. Bam bam baaaam. -.- Nicht dass ich Tom Cruise jetzt so mega geil finden wuerde, aber geht halt ums Prinzip.
Passend zu meinem low budget Urlaub hab ich dann schliesslich noch im Starbucks Dinner gegessen und mir eine Flasche Wasser bei CVS gekauft und bin gegen Abend dann wieder zum Hostel zurueck. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt von meinem Orientierungssinn!
Der Abend an sich war ein bisschen entspannender, als der letzte, auch wenn mir meine neue Zimmermitbewohnerin ziemlich auf die Nerven ging, die zufaellig auch Deutsche war und scheinbar nur redet, um Geraeusche zu machen. Hoffentlich ist die bald wieder weg.


Montag

Und schon wieder mein letzter Tag in New Orleans. Heute hab ich mir zur Abwechslung mal ueberhaupt keinen Stress gemacht und den kompletten Vormittag in meinem Bett gelegen und mit meinen Zimmermitbewohnerinen gequatscht, was echt mal ziemlich cool war, weil man sooo viele mega interessante Leute kennenlernt, wenn man alleine reist. Gegen zwoelf war ich dann endlich motiviert genug, um das Hostel zu verlassen und bin mit dem Street Car in den Garden District gefahren. Dort war es, wie schon erwartet, auch mega schoen, weil es nicht so mit Touristen ueberfuellt war, sondern eher ein richtiges Wohnviertel von Einheimischen ist. Hab dort dann aber gar nicht soo viel Zeit gebraucht, wie ich dachte und bin deshalb fuer den restlichen Nachmittag zurueck ins French Quarter gefahren. Dort hab ich dann fuer eine ganze Weile am Jackson Square gesessen, was getrunken, Leute beobachtet und ein paar Musikern zugehoert, bis ich noch ein letztes Mal durch die Strassen gewandert und ueber den Kunstmarkt gebummelt bin, bevor ich mich auf den Weg zum Hostel machen musste.
Dort hab ich den Abend wieder mit meinen Mitbewohnerinnen verbracht, gepackt und bin dann auch relativ frueh schlafen gegangen.











Mein Hostel :D










Favorite Place ♥










Street Cars!!! :)

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